Frankenstein im Film

Über einhundert Mal waren Frankenstein und seine Kreatur (hier oft: das Monster) Akteure in Filmproduktionen für Leinwand und Fernsehen. Dabei standen freilich weniger die eigentliche Handlung und die Motive Mary Shelleys im Vordergrund, als vielmehr klassische Elemente des Horrorfilms. Allein die Bandbreite der Filmtitel zeigt die facettenreiche Adaption des Themas und reicht bis zu Titeln wie „Frankenstein jagt Gozilla“, „Rock´n´Roll Frankenstein“ oder gar „Frankenstein: un histoir d´amour“. Einige der bedeutenden Produktionen seinen hier aufgeführt.

 

Bereits 1910 produziert Thomas Edison einen rund 15minütigen Stummfilm. Lange Zeit war er verschollen, bis 1976 eine Kopie in den USA auftaucht.

 

Erstmals geprägt wird das Frankenstein-Image 1931 durch Boris Karloff mit dem in den USA gedrehten Film unter der Regie von James Whale. Das markante Äußere Karloffs ist Vorbild für zahlreiche weitere Filmmonster der folgenden Jahre.

Erwähnenswert sicher auch die sieben englischen Produktionen (1957 - 1974) von Hammer Films mit Peter Cushing und Christopher Lee als Monster .

Das Frankenstein-Motiv findet sich in abgewandelter Form in der „Rocky Horror Picture Show“ (1975) wieder - hier heißt der Hauptakteur Frank´n Furter.

Oder im TV, in der Serie der "Munsters" (ab 1964) - beachtenswert die optische Ähnlichkeit des Hermann Munster mit der maskenbildnerischen Vorlage Karloffs. Eine schrecklich nette Familie ist auch die „Addams Family“, die bereits 1938 als Cartoon-Heft erscheint und zeitgleich mit den „Munsters“ im amerikanischen Fernsehen läuft.

Unvergessen sicher auch die Adaption von Mel Brooks in seinem „Frankenstein Junior“ (1974), einer Parodie auf den Frankenstein-Filmkult mit Marty Feldman und Gene Wilder.

Jüngst wurde der Filmmythos Frankenstein wiederbelebt, mit Robert de Niro in der Verfilmung von Kenneth Brannagh 1994, die sich sehr nah an der literarischen Vorlage bewegt. Dies tut 2004 auch die Adaption unter dem Titel „Die Kreatur“, der Film mit Donald Sutherland allerdings wird von der Kritik weniger gut bewertet.

In vielen der Filme wird Ingolstadt als zentraler Handlungsort meist nicht erwähnt, in frühen Filmen in „Goldstadt“ verwandelt und erstmals 1994 bei Kenneth Branagh genannt. Bei der Pressevorführung in München sorgte der Filmtext „Komm mit mir nach Ingolstadt“ freilich für große Erheiterung ...